Inverse Schultergelenksprothese

Sie haben Schulterbeschwerden und ihr Arzt hat Ihnen zu einer inversen Schultergelenksendoprothese/ Schulterprothese geraten?

Sie möchten wissen, was eine inverse Schulterprothese ist und ob eine Endoprothese für Sie in Frage kommt? Dann ist dieser Beitrag genau das richtige für Sie.

Zuerst einmal klären wir, was eine inverse Schulterprothese überhaupt ist.

Invers bedeutet ins Deutsche übersetzt umgekehrt.

Eine Schulterprothese ist ein künstlicher Gelenkersatz aus Keramik und Kunststoff.

Somit ist eine inverse Schulterprothese ein umgekehrter Schultergelenksersatz.
Umgekehrt, weil die zwei Gelenkpartner der Schulter, der Oberarmkopf und die Schulterpfanne vertauscht sind, wodurch eine viel größere Stabilität des Schultergelenks gewährleistet wird.

Die höhere Stabilität ist auch der große Unterschied zur standardmäßigen Schulterprothese. Die gewöhnliche Schulterprothese ist anfänglich – nach der Operation, instabiler. Vorteil ist jedoch, dass diese im Vergleich zur inversen Schulterprothese ein besseres Endresultat in der Beweglichkeit bringt. 

Da bei älteren Menschen die Stabilität des Gelenks im Vordergrund steht, wird deshalb oft die inverse Schulterprothese empfohlen und die gewöhnliche Schulterprothese bei jüngeren Patienten, die mehr Beweglichkeit im Schultergelenk benötigen.

Aber ab wann ist ein inverser Schultergelenksersatz sinnvoll?

Aus unserer Sicht kommt eine inverse Schulterprothese nur ab einem gewissen Alter in Frage, da bei älteren Menschen die Stabilität im Vordergrund steht und nicht die Beweglichkeit. Zusätzlich zum Alter muss ein größerer Defekt der Rotatorenmanschette vorliegen, der konservativ nicht behandelt werden kann und alle anderen Operationstechniken aufgrund des Defektes und des Alters nicht erfolgsbringend sind.

Haben Sie sich für eine Operation einer inversen Schulterprothese entschieden, müssen Sie sich auf folgendes einstellen.

Die inverse Schulterprothese ist bereits direkt nach der Operation deutlich stabiler als die gewöhnliche Schulterprothese.

Das bedeutet, dass ab dem ersten Tag mit Physiotherapie in Form von Lymphdrainage und vorsichtigem Bewegen im schmerzfreien Bereich begonnen wird, wodurch der Alltag deutlich schneller wieder bewältigt werden kann als bei einer gewöhnlichen Schulterprothese.

Nach Abklingen der Entzündungsreaktion sollte der Fokus der Behandlung immer auf der Verbesserung der Beweglichkeit liegen, da die Stabilität von Anfang an sehr gut ist.

Prognose nach der Operation:

Bei ausreichender Stabilität ist im Normalfall eine definitive Schmerzlinderung gegeben.

In der Regel wird kein volles Bewegungsausmaß erreicht, jedoch funktionieren Bewegungen des alltäglichen Lebens wie Geschirrspülmaschine ausräumen, duschen/waschen. 

In jedem Fall aber ist die Beweglichkeit besser als vor der Operation.

Eine gewisse Sporttauglichkeit unterhalb der Schulterebene, z.B. kegeln, wird in der Regel auch wieder möglich sein. 

 

 

Johannes Manhardt

Physiotherapeut  | Evidenced Physio München  |  Evidenced Physio Fürstenfeldbruck

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Quellennachweis: Physio meets Science,  https://physiomeetsscience.com