Verletzungen der Syndesmose
Ein schneller Richtungswechsel, mal ungünstig gelandet, oder auch einfach nur mit dem Fuß hängen geblieben und schon hat man eine mehr oder weniger milde Verletzung am Sprunggelenk. Vor allem Sportler werden es kennen, doch so gut wie jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens schon mindestens einmal umgeknickt.
Dabei kommt es bei rund 15% dieser Sprunggelenksverletzungen zu Begleitverletzungen der Syndesmose. Als Syndesmose bezeichnet man die bandhafte Struktur zwischen Schien- und Wadenbein direkt oberhalb des Innen-, bzw. Außenknöchels am Fuß. Diese elastische, bandhafte Verbindung ist einerseits für die Stabilität des Sprunggelenks zuständig, ermöglicht aber andererseits auch Gleit- und Drehbewgungen zwischen Schienbein und Fuß.
Am häufigsten kommt es zu einem Riss der Syndesmose, wenn der Fuß in angezogener Position gegenüber dem Schienbein nach außen rotiert wird. Seltener auch bei gestrecktem Fuß mit gleichzeitiger Innenrotation gegenüber dem Schienbein.
Neben klinischen Tests zur Beurteilung des Syndesmose ist der aktuelle Goldstandard die MRT-Diagnostik, um eine klare Aussage sowohl über die Intaktheit der Syndesmose, aber auch anderweitige Strukturverletzungen wie z.B Knochenbrüche tätigen zu können. Jedoch ist zu beachten, dass das MRT-Bild keine Aussage über Erholungszeit und Prognose geben kann.
Ein isolierter Riss der Syndesmose erfordert in der Regel keine Operation und heilt auch mit einer konservativen Therapie wieder vollständig aus. Dabei wird in der Frühphase der Fuß in einer Orthese in der Regel für 6 Wochen ruhiggestellt, um eine endgradige Außenrotation sowie Dorsalextension (Fuß anziehen) des Fußes zu vermeiden. Vollbelastung ist erlaubt, sofern es die Symptomatik zulässt. Bereits in dieser Phase kann eine Physiotherapie dabei weiterhelfen, sowohl Schmerzen und Schwellung zu lindern, als auch frühzeitig eine adäquate Belastungssteigerung aufzubauen, um so langfristige Funktionseinschränkungen zu vermeiden. In der Subakuten- und Spätphase wird die Belastung in der Physiotherapie stetig gesteigert, um einen fließenden Übergang zu Alltag und Sport zu ermöglichen.
Obwohl eine konservative Physiotherapie bei der Mehrheit zum gewünschten Erfolg führt, gibt es Bedingungen, die eine Operation in Betracht ziehen. Dazu gehören Syndesmoserisse mit Begleitverletzungen wie z.B. instable Brüche von Knochen, generelle Instabilitäten der Syndesmose, aber auch Narbenbildung oder Verkalkung innerhalb der Syndesmose im Verlauf der Heilung, die häufig Ursache für chronische Schmerzen sind.
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Quellennachweis: Physio meets Science, https://physiomeetsscience.com