Dieser Artikel soll Ihnen einen kleinen Überblick verschaffen wann, wofür und ob eine Lymphdrainage einen sinnvollen Therapiebaustein darstellt.

 

LymphdrainageMünchen

 

Die Lymphdrainage wird laut Schulmedizin bei Schwellungen, v.a. an Beinen und Armen durchgeführt. Sie soll die Schwellung abnehmen lassen und der Umfang der jeweiligen Extremität sollte abnehmen. Nur ist dies immer der Fall?

 

Klare Antwort: nein!

 

Ob eine Lymphdrainage wirklich sinnvoll ist hängt von mehreren Faktoren ab. Zunächst sollte man wissen, das es grundsätzlich zwei unterschiedliche Arten von Schwellungen gibt.

 

1. wasserreiche Ödeme (Schwellungen)

 

Diese fühlen sich an wie ein wassergefüllter Ballon. Häufiges Erscheinungsbild nach Operationen, Verletzungen, Traumen, Verbrennungen oder auch reinen venösen Störungen.

 

2. eiweißreiche Ödeme

 

Diese sind zähflüssiger. In der Regel lassen sich innerhalb weniger Sekunden teils tiefe Dellen mit dem Finger in die Haut drücken. Dies kommt von der besonderen Füllmasse. Diese besteht aus eiweißreicher Flüssigkeit.

Die Ursache liegt hier meist in einer echten Störung des Lymphsystems, z.B. nach Lymphknotenentfernungen. Häufig finden wir aber auch genetische Faktoren oder Alterungsprozesse die das Lymphsystem langsamer machen.

 

Bei welchen Ödemen soll denn jetzt gelympht werden?

 

In aller Regel ist bei den wasserreichen Ödemen das lymphatische System nicht sehr gestört, es ist oft nur überlastet. Ähnlich wie bei einem Verkehrsstau. Es sind befinden sich auf der Autobahn zu viele Autos. Die Straße an sich funktioniert aber noch prima.

Daher reicht eine Kompression mit einem Kompressionsstrumpf völlig aus. Eine Lymphdrainage schadet zwar nicht, sie ist aber nicht notwendig.

 

Anders sieht es bei den eiweißreichen Ödemen aus: Hier sollte auf jedenfall eine Lymphdrainage erfolgen. Aber immer mit anschließender Kompression. Entweder mit einem Kompressionsstrumpf oder mittels Kompressionsverbands.

 

Fazit:

Die Lymphdrainage ist häufig nicht unbedingt zielführend. Es kommt auf die Grunderkrankung an. Nach Operationen wird die Lymphdrainage zwar häufig verschrieben ist aber sinnlos. Eine Kompression wäre hier eigentlich der richtige Weg.

Dies spart Ressourcen und die Therapiezeit kann effektiver für andere Maßnahmen genutzt werden.

Bei eiweißreicher Schwellung sieht die Sache anders aus. Hier ist die klare Empfehlung: Lymphdrainge in Kombination mit Kompression (in Form z. B. eines Strumpfes).

 

Generell kann man sagen, dass eine Lymphdrainage ohne anschließende Kompression niemals sinnvoll erscheint.

 

Bei unklaren Schwellungen wenden Sie sich auf alle Fälle an Ihren Hausarzt. Diese kann im Zweifel auch ein Zeichen schwerwiegender Erkrankung sein.

 

Sollten Sie weitere Fragen zum Thema `Lymphdrainge` haben, wenden Sie sich gerne an das Team von EVIDENCED PHYSIO

 

 

 

Artikel stammt von Marco Egly

Gerne beraten wir Sie als Physiotherapeuten und finden gemeinsam mit ihnen die beste Lösung.

Marco Egly

Physiotherapeut // Evidenced Physio München + Fürstenfeldbruck
Evidenced Physio München und Fürstenfeldbruck

 

Quellennachweis: Physio meets Science,  https://physiomeetsscience.com